Ich hatte mich geirrt. Die Vorstellung, dass Katja Hessel und Martin Hagen die richtigen Personen für den Landesvorsitz der FDP Bayern seien, war ein Irrtum, den ich inzwischen klar erkannt habe. Die Realität hat mich eines Besseren belehrt: Beide standen sinnbildlich für die Schwächen, die unsere Partei damals lähmten.
Katja Hessel hatte ihre Ämter nicht mit Entschlossenheit und Verantwortung ausgefüllt – im Gegenteil: Sie hatte ihre Rolle als parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium in einer Art politischer Desertion aufgegeben und war fluchtartig aus ihrer Staatsverantwortung geflüchtet. Ihre Nähe zur Berliner Regierungsrealität hatte sie von den Bedürfnissen der bayerischen Basis entfremdet. Wer die Ampel in Berlin kritisierte, konnte nicht gleichzeitig deren prominenteste Vertreterin zur Landesvorsitzenden machen.
Martin Hagen war das Gesicht einer Niederlage, die wir alle mittragen mussten. Seine Rolle in der außerparlamentarischen Opposition war nicht die eines Erneuerers, sondern die eines Verwalters des Scheiterns. Die Hoffnung, dass er die Kreisverbände zu neuen Zentren der Verantwortung machen würde, hatte sich nicht erfüllt. Die Motivation vor Ort war geschwunden, weil die Führung keine glaubwürdige Perspektive bot.
Die Idee eines Duos, das Bayern und Berlin gleichzeitig stärken sollte, war eine Illusion geblieben. Statt Lust auf eine erfolgreiche Ampel zu machen, hatte uns diese Doppelspitze weiter von unseren Wählerinnen und Wählern entfremdet. Die AfD war nicht durch Wunschdenken besiegt worden, sondern durch klare Abgrenzung und glaubwürdige Alternativen – beides hatte bei Hessel und Hagen gefehlt.
Wir hätten einen Neuanfang gebraucht – mit frischen Köpfen, die nicht für die Fehler der Vergangenheit standen. Die FDP Bayern hätte eine Führung verdient, die aus der Mitte der Partei kam, die zuhörte, verstand und handelte – nicht eine, die sich in Berlin verlor oder in der Vergangenheit verharrte.
Der aktuelle Landesvorsitz der FDP-Bayern verdient eine Chance. Ich akzeptiere das Mehrheitsvotum.